Bryce Canyon

Bryce Canyon

Eigentlich wollten wir diesen Tag mit einem Sonnenaufgang am Bryce Canyon starten. Aber leider waren mal wieder Wolken mit geringer Wahrscheinlichkeit auf Gewitter angekündigt. Also lieber ausschlafen. Morgens wurden wir dann auch mit Wolken begrüßt, aber von Regen war zum Glück nix zu sehen.

Von Tropic sind es keine 15 Minuten mehr bis zum Parkeingang. Der Eintritt beträgt wie auch im Grand Canyon 25$. Hier startet auch die 18 Meilen lange Scenic Road. Entlang dieser Straße gibt es eine Vielzahl von Viewpoints, von denen man einen Blick in diese atemberaubend schöne Abbruchkante werfen kann. Da sich die Sonne anscheinend langsam durch die Wolken kämpft, sind wir gleich zum Amphitheater, dem Highlight im Park. Am ersten der vier Viewpoints, dem Sunrise Point auf 2440m, konnten wir endlich auf die Abrisskante des Hochplateaus schauen. Überwältigend war die Aussicht auf diese scheinbar unendliche Menge von Hoodoos. Von hier startet auch der einfache Queens Garden Trail in den Canyon hinab. Für die knap 3km (Hin- und Rückweg) und 98 Höhenmeter brauchten wir etwas mehr als eine Stunde. Für nicht Wanderprofis wie uns ein absolut empfehlenswerter Trail.


Den schönsten Blick auf das Amphitheater hat man meiner Meinung nach vom Inspiration Point. Von hier hat man eine freie Sicht auf das über 180m lange Hufeisen und wer das perfekte Foto vom Bryce Canyon sucht, der ist hier auch genau richtig. Die Aussicht auf die unendlich vielen kleinen Hoodoos ist wirklich bezaubernd.

Der nächste Stopp war an der Natural Bridge. Auch dieser beeindruckende Bogen ist nur durch Wettereinflüsse wie Regen oder Frost entstanden. Zum Glück kam noch mal kurz die Sonne raus, so dass wir den 38m breiten Arch bei etwas besserem Licht knippsen konnte. Die nächsten Viewpoints sind dann nicht mehr ganz so spektakulär wie die am Amphitheater, sind aber trotzdem die paar Meter Umweg wert..


Achso, auf keinen Fall die vielen kleinen und putzigen Streifenhörnchen füttern, auch wenn sie noch so süß betteln. Zum einen beißen sie auch gerne mal daneben und somit in die Hand und zum anderen kostet es 100$ wenn man sich erwischen lässt. Also einfach nur gucken und fotografieren, aber nicht anfassen.

Der Bryce Canyon ist im Vergleich zum Grand Canyon oder dem Zion NP ein sehr junges Areal. Vor circa 15 Millionen Jahren hob sich das Colorado Plateau um mehr als 1000m an. Hinzu kam, dass sich die amerikanische Platte immer weiter Richtung Norden verschob und sich das Klima änderte. Die zunehmenden Niederschläge und Frostperioden griffen mehr und mehr eine Seite des Plateaus an und aufgrund der unterschiedlichen Härtegrade im Gestein entstanden die interessanten Felsformationen.

State Route 89

Jetzt aber genug vom Bryce Canyon. Tagesziel sollte für heute Kanab sein und so standen noch 130km auf der State Route 89 vor uns. Unterwegs erwarten einen jedoch wieder schöne Landschaften und verschlafene Örtchen. Manche sind allerdings so verschlafen, dass sie auch direkt als Kulisse für einen Horrorfilm herhalten könnten. Besonders der eine Ort, ich habe den Namen leider vergessen, hatte es mir angetan. In der Mitte des Kaffs gab es einen alten Autohändler (oder Autofriedhof) der bestimmt schon seit 20 Jahren nichts mehr verkauft hat. Nachts ist das bestimmt ein sehr vertrauenswürdiger Ort.

Coral Pink Sand Dunes

Da wir uns nicht all zu lange im Bryce Canyon aufgehielten, blieb uns noch Zeit den Coral Pink Sand Dunes State Park zu erkunden. Er liegt ca 10 Meilen von der SR 89 entfernt und eignet sich perfekt für einen kleinen Ausflug für zwischendurch. Ganz plötzlich erscheinten bei der Anfahrt die riesigen Sanddünen. Dieses schöne Naturschauspiel konnte nur dank einer Senke entstehen. Hier sammelte sich in den letzten 15000 Jahren der Sand der durch Wind von den anliegenden Bergen abgetragen wurde.

Vor allem im Sommer flügen Quadfaher oder Motocrosser die feinen Dünen mit ihren Maschinen um. Wie hatten jedoch Glück und konnten die herrliche Ruhe genießen. Insgesamt befanden sich nur 6 Leute im Park, so dass wir nahezu ungestört die Dünen erkunden konnten. Es machte wirklich spaß und man fühlte sich wie in einer kleinen Wüste.


Vom Coral Pink Sand Dunes waren es nur noch ein paar Kilometer bis nach Kanab. Hier übernachteten wir in der Quail Park Lodge. Für 100$ bekamen wir ein top Zimmer. Es war alles sehr liebevoll eingerichtet und absolut modern.

Am nächsten Tag ging es nach Page und wir besuchten dort den Antelope Canyon.

Übersicht.