Grand Canyon

Heute war früh aufstehen angesagt, denn wir wollten schon gegen 8:30 das Auto abholen und spätestens gegen 13:00 am Grand Canyon sein. Bei National angekommen, hieß es erst mal anstellen. Es waren nur 2 vor uns, sollte also nicht lange dauern. Denkste... nur ein Schalter und jede Abfertigung hat ne gefühlte Stunde gedauert. Kurz bevor wir ran kamen gab es einen Alarm im Mietwagenterminal, na Klasse. Keine Ahnung was war, aber ne viertel Stunde später waren wir wieder drin und bekamen auch bald den Mietvertrag. In der Choiceline hatten wir die Wahl zwischen einem Ford Escape, einem Toyota RAV4 und irgendso einem Crossover. Wir nahmen den Escape.

Echt geiles Auto. Super Zustand, 240PS Sat-Radio, elektrische Sitzverstellung, usw... Der Preis lag knapp bei 31T$. Wenn ich bedenke, dass das nur 20T€ sind dann ist das schon krass. Ich denke in Deutschland wären bestimmt 40T€ fällig.


Nach dem ich mich mit dem Auto etwas vertaut gemacht hatte, gings endlich los. Folgende Route stand für diesen Tag auf dem Plan:
Las Vegas -> Hoover Dam -> Grand Canyon South Rim -> Cameron
in der Summe sind das 530km... Den Streckenverlauf siehe unten

Google-Maps Route

Hoover Dam

Nach einer dreiviertel Stunde erreichten wir dann unser erstes Zwischenziel den Hoover Dam. Problemlos, wenn auch mit etwas Stau konnten wir den Damm überqueren. Auf der anderen Seite, in Arizona parkten wir dann und guckten uns kurz den Damm etwas genauer an. Schon bei der Überfahrt sind uns die Bauaktivitäten des Hoover Dam Bypass aufgefallen. Mittlerweile ist das Bauvorhaben schon ziemlich fortgeschritten. Im September 09 war bereits der Brückenbogen über das Tal gespannt und die Eröffnung ist für November 2010 geplant. Nach Fertigstellung soll die Brücke den Hoover Dam entlasten oder vielleicht sogar komplett ersetzen.

Der Hoover Dam selbst staut mit seinen 380m Breite und 220m Tiefe den größten Stausee der USA, den Lake Mead. Die gewaltigen 35 Milliarden Kubikmeter Wasser werden zum Teil genutzt um in riesigen Turbienen jährlich 4 Milliarden Kilowattstunden Strom zu erzeugen. Insgesamt werden Teile Kalifoniens, Nevada und Arizona mit Strom und Trinkwasser versorgt. Auffällig ist der in der letzten Zeit fallende Wasserspiegel, so mussten bereits einige Marinas verlegt oder geschlossen werden. aber seht selbst.

Grand Canyon

Nach dem wir uns einige Minuten am Damm aufhielten, ging es weiter Richtung Grand Canyon. Vor uns standen weitere 390km. Unterwegs zog der Himmel leider nach und nach immer mehr zu. Bei Williams fing es dann sogar an zu regnen. Na toll, sollte der Eintagestrip ins Wasser fallen? Kurz vor der Parkeinfahrt hörte es dann zum Glück wieder auf zu regnen und ein paar Minuten später lies sich sogar die Sonne wieder etwas blicken. Der Eintritt kostet pro Auto 25$, wobei das Ticket eine Woche gültig, so dass einem zweiten Besuch prinzipiell nichts entgegen spricht.

Unsere Route führte uns den gesamten East Rim Drive entlang. Er ist der beliebteste Bereich des Parks. Im Hochsommer und in der Ferienzeit kann es hier durch aus zu Parkplatzproblemen kommen. Wir hatten damit anfang September aber keine Schwierigkeiten mehr.

Leider war die Straße zum Mather Point und Yavapi Point gesperrt, so dass wir direkt auf den East Rim Dr gefahren sind. Die nächsten 30km erwarteten uns immer wieder spektakuläre Ausblicke. Alle paar Kilometer gibt es Parkbuchten von wo einem jedes mal andere Perspektiven auf den Canyon erwartet. Der erste benannte Aussichtspunkt ist der Grandview Point. Von hier hat man einen grandiosen Weitblick über die gesamte Schlucht. Nächster größerer Stopp ist am Moran Point, mit einem Blick auf die Hence Rapds Stromschnellen des Colorados. Am Lipian Point hat meinen noch mal eine viel bessere Aussicht auf den Colorado River, der sich in einer S-Kurve durch den Canyon schwingt. Den Navajo Point passierten wir und sind direkt zum Desert View gefahren. Bekannt ist dieser vor allem durch den 1932 errichteten Wachturm. Er soll ein Nachbau ähnlicher alter Turmbauten sein und so befinden sich im inneren des Baus an der Decke und den Wenden viele indianische Zeichnungen und Malerein. Des weiteren befindet sich hier eine vollständige Palette an touristischer Infrastruktur: Tankstelle, Souvenierladen, sanitäre Einrichtung (die allerdings einen nicht so guten Eindruck machten) und ein Camping Platz.


Der Desertview Point war dann auch unsere letzte Station im Grand Canyon. Leider war der halbe Tag viel zu kurz und wir werden bestimmt noch mal her kommen. Zum Glück hatte sich im laufe des Tages das Wetter auch noch gebessert und so konnten wir diesen außergewöhnlichen Ort erst wirklich genießen.

Jetzt standen noch die letzten 50km vor uns. Im voraus buchten wir uns ein Zimmer in der Cameron Trading Post Lodge an der US-98. Der Ort Cameron ist eigentlich gar nicht als solcher zu bezeichnen. Denn außer ein paar Hütten gibt es hier nichts. Die Lodge hat dafür um so mehr zu bieten. Hier gibt es ein Restaurant, einen wirklich authentischen Souveniershop mit vielen Indianerprodukten, einen kleinen Lebensmittelladen und zu guter Letzt auch noch eine Tankstelle. Auch das Zimmer war wirklich toll. Für nur 90$ (ADAC Mitglieder sollten unbedingt nach dem AAA-Rabat fragen) ist die Cameron Trading Post eine absolut empfehlenswerte Übernachtungsmöglchkeit in direkter Nähe zum Grand Canyon und auch noch um einiges güstiger als die Lodges im Nationalpark selbst.

Am nächsten Norgen ging es gleich weiter in Richtung Monument Valley.